Haus streichen – nichts für Angsthasen!

Unser Frühjahrsprojekt hat sich bis weit in den Sommer hingezogen. Weil der ganze Sommer eher wie ein sehr langer April ausfiel, war man ständig hin- und hergerissen zwischen Regen, Wind und Sonnenschein. Es kam oft vor, dass wir uns ein Wochenende extra fürs Streichen freigehalten hatten und es ausgerechnet dann drei Tage lang ununterbrochen regnete. Ich brauchte nur „Pinsel“ zu denken, schon zogen dunkle Wolken auf.
Hinzu kam, dass uns das Haus besonders an den Giebelseiten unglaublich hoch erschien, zumindest wenn man ganz oben auf der Rüstung stand. Auch wenn man sich mit der Zeit etwas an diese Höhe gewöhnt hatte, bei besonders viel Wind wollte da niemand hoch…

Zum Glück gibt es viele andere Dinge, die man anstelle des Streichens erledigen kann: Sträucher und Rosen pflanzen, Unkraut im Zaum halten, Erde auf dem Grundstück verteilen, Gartenstühle zusammenschrauben, eine Schaukelbank montieren, endlich die Fußleisten in der Küche anbauen, dem Hund lustige Spielchen beibringen, Tee trinken und warten, bis es draußen wärmer oder wieder trocken wird. Arbeiten gehen und die Kinder satt und glücklich machen, ohne dabei den ganz normalen Wahnsinn des Alltags durcheinander zu bringen, natürlich auch. Aber darüber verliert man ja auf einem Hausbaublog eher weniger Worte.

Inzwischen ist es September geworden. Wider Erwarten haben wir es mit dem Streichen doch noch in diesem Jahr geschafft.
Ein tolles Gefühl, die letzte Ecke zu schließen. Noch erhebender, als beim ersten Pinselstrich auf der jungfräulich weißen Wand.

 

Farbe ans Haus

Lange haben wir es hinausgezögert, aber jetzt geht’s los: es wird gestrichen!
Einmal mehr wissen wir die überdachte Terrasse zu schätzen – bei dem kalten und unbeständigen Wetter müssen wir und die Streichutensilien nicht nass werden.
Und windgeschützt ist es auch – jedenfalls bei Nordwest…
Allerdings ist das Streichen eine unglaublich zeit- und kraftintensive Angelegenheit: die sägerauhe Fassade nimmt die Farbe gut auf, aber man muss sie schon gut einarbeiten. Und das Haus erscheint plötzlich riesengroß…
Also Stück für Stück und Meter für Meter.

Wer die Wahl hat…

Je mehr Möglichkeiten, desto weniger kann man sich entscheiden! Das geht mir nicht nur im Supermarkt so. Am liebsten gehe ich mit einem Einkaufszettel los und schalte den zielorientierten Tunnelblick ein, um vor den prall gefüllten Regalen nicht zu kapitulieren. Meine bessere Hälfte geht da wesentlich pragmatischer vor: kenn ich – rein in den Korb!

Aber ein Haus ist schließlich kein Einkaufswagen und die Farbauswahl sollte doch machbar sein! Oder?
Bevor wir uns näher mit dem Thema Hausbau beschäftigt haben, waren wir uns ganz sicher, dass es ein Holzhaus mit schwedenrotem Anstrich sein sollte.
So wie bei Petterson und Findus, Michel und Pippilotta.
Dann sahen wir das Foto dieses wunderschönen Hauses – und waren hin und weg!

Quelle: http://www.akost-hausbau.de/gui/houses/12752891353761/images/ansicht/large/11IMAG3388.jpg

Wie schön ein graues Haus aussehen konnte, hatten wir bis dahin niemals in Erwägung gezogen.

Das Gute an Akost-Häusern ist, dass die Holzfassade grundiert und offen für alles ist.
Man kann die Bretter sofort während des Hausaufbaus streichen, also wenn die Rüstung noch steht. Allerdings arbeitet ein solches Holzhaus gerade in der Anfangszeit recht stark, so dass in diesem Fall sogenannte Setzungsstreifen entstehen.
Oder man wartet jedoch etwas. Dann hat man viel Zeit, sich das Haus in verschiedenen Farben vorzustellen. Nicht nur das Haus setzt sich, sondern auch die Aufregung darum.

Es ist ein riesiger Unterschied, etwas auf dem Papier zu visualisieren oder an Ort und Stelle. Steht man direkt vor dem Haus, lassen sich die Lichtverhältnisse und Proportionen besser einschätzen. Mitunter kommt man zu ganz neuen Ideen.
Zwischenzeitlich waren wir schon wieder beim Schwedenrot angelangt, ein Sonnengelb oder ein Graublau hätte es auch gut sein können, aber mit der großen Terrasse im Blick haben wir wieder ein freundliches Grau favorisiert.

Vardegra

Vardegra

Unsere Baufirma Akost empfiehlt Farben der norwegischen Firma Tjæralin. Wir beziehen sie über unseren Hausverkäufer, Christian Dalle.

Im Musterhaus Schöneiche kann man die unterschiedlichen Farbtöne  direkt am Holz sehen. Und im Internet gibt es einen hübschen Fassaden-Konfigurator, an dem man allerlei Varianten durchspielen kann.
Natürlich guckt man sich auch die vielen Akost-Blogs an: ein Haus schöner als das andere! So hat mein Entscheidungsproblem hin und wieder neue Nahrung.

Jetzt müssen wir uns nur noch ums Hochkommen kümmern. Rüstung, Hubsteiger, laaange Leitern: der Fantasie sind auch hier kaum Grenzen gesetzt.